Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Knochenaufbau mit Bio-Oss geht nicht??

Stuttgart44
Mitglied seit 01. 12. 2010
4 Beiträge

Hallo
meiner Frau wurde im Juli mit 3 Päckchen Bio-Oss der rechte Unterkiefer verstärkt.Bei der Kontrolle vor der Implantatbohrung wurde festgestellt,das das Material beinahe komplett vom Körper absorptiert ("aufgegessen,sie müssen noch mehr Calcium essen" wurde.Bei der Bohrung
am 2.11 (3x Bohrungen/Implantate für 4 Kronen) wurde also noch ein Päckchen Bio-Oss mit eingeschlossen in die Zahnfleischhöhle und vernäht.Meine Frau klagte darüber das sich eine beule gebildet hat unterhalb des behandelten Zahnes,bei der Nachkontrolle sagte der Arzt das können Speisereste sein.Es ist aber sehr dick(eine Wulst von ca 1,5 cm länge und 5 mm Durchmesser) und die verstärkung durch Bio-Oss ist auch nicht mehr vorhanden.Bei durchsicht des Forums
wurde erwähnt das es zu verrutschen/dislokation dea Füllmittels kommen kann,anderswo das eine Nachoperation Notwendig werden könnte.
1) Darf man diese dislokation ignorieren,was kann passieren?Ist eine Tumorbildung möglich?
2) Lässt sich diese Dislokation mittels Röntgen analysieren?
3) Da die Implantate schon gesetzt sind,dürfte man die Kronen aufsetzten oder würde der Kieferknochen überlastet ohne genügend Stärke,wobei auf 3 Kronen 3 Implantate stehen, was zu einer relativ guten
Kraftverteilung steht.
4) Würde solch eine Nachoperation als Nachbehandlung stehen und somit die Kosten am Zahnarzt bleiben?
Für eure hoffentlich schnellen Antworten ein Dankeschön,meine Frau ist schon ziemlich gestresst....



Dr.Thilo Fechtig
Mitglied seit 14. 08. 2010
371 Beiträge

Hallo

also 4 Päckchen BioOss ist schon eine ganz schöne Menge!
Meist ist im Unterkiefer Seitenzahnbereich der Kiefer zu schmal oder gar in der Vertikalen zu niedrig. Für kleine Defekte kann mit dem Material schon mal etwas aufgebaut werden, fehlt jedoch so viel, daß das Implantat nicht bündig eingebracht werden kann sollte 4 Monate vor der Implantation ein Knochenaufbau mit Knochenblock o.ä. gemacht werden.
In diesem Fall wurde wahrscheinlich deshalb nochmals nachgelegt. BioOss resorbiert wenn überhaupt nur sehr sehr langsam und verteilt sich auf der Unterkieferoberfläche flächig wenn es nicht mit Membran oder Block fixiert wird.

Ich würde in diesem Fall die Heilung abwarten und nicht wieder das Gewebe mit einem Eingriff "stressen" .

Entscheidend ist später ein stabiles Zahnfleisch um die Implantate herum und ein entzündungsfreies Knochenlager in der Tiefe.

Eine genauere Diagnose ist leider in Unkenntnis des Falles nicht möglich.

Gruss
Thilo Fechtig



Stuttgart44
Mitglied seit 01. 12. 2010
4 Beiträge

Hallo

danke für die schnelle Antwort.

Zitat: fehlt jedoch so viel, daß das Implantat nicht bündig eingebracht werden kann ..

Bei der OP hat der Arzt um das Implantat herum
mit Bio-Oss den Zahnhals auf der Gaumenseite aufgefüllt und der Kiefer sah in diesem Bereich massiv aus (der Arzt hat aber keine Membrane verwendet), doch nach 1 Monat scheint alles weg zu sein und nach unten "weggerutscht",daher die wulst Unterkiefer .
1)Wäre Blockbehandlung sinnvoll und kann das ganze Mterial wegrutschen und im gesamten als Wulst weiterbestehen??

2.)wir würden schon zum 3 mal wegen dem Knochenaufbau eingreifen,ist das eine Nachbehandlung und wer trägt die?

MfG



Dr. Dr. B. Zahedi
Mitglied seit 06. 12. 2000
4044 Beiträge

Hallo,
ohne wirklich genaue Kenntnis, was und wie es da gemacht wurde, kann man sich nur vage äussern. Für einen Knochenaufbau muss es einen stabilen Raum geben, der von eigenem, langsam wachsenden Knochen eingenommen werden kann. Knochenersatzmaterial wie BioOss soll helfen diesen Raum zum Einwachsen der Knochenzellen zu optimieren. Wenn der Raum aber nicht stabil gehalten werden kann (z.B. an den Knochenaussenflächen, wenn größere Abschnitte aufgebaut werden sollen) wird das nicht funktionieren. Es kommt zur narbigen Einscheidung oder Dislokation, aber auch dann müsste das Material ja irgendwo sein, wenn Siekeine Krümel in der Mundhöhle bemerkt haben. Das sich BioOss einfach so auflöst ist nicht denkbar.
Sie sollten sich am besten noch eine weitere Meinung mit Röntgenbildern und Befund einholen.
Gruß
B. Zahedi



Stuttgart44
Mitglied seit 01. 12. 2010
4 Beiträge

Hallo

danke für die prompte Antwort,ich glaube das ist die beste Lösung.
Nur die Frage mit der Nachbehandlung steht noch offen,wer trägt diese in diesem Fall?
MfG



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