Hallo,

ich bin 35 Jahre alt und habe in den letzten 10 Jahren drei Zähne (8er, 7er, 6er) im linken Oberkiefer durch Wurzelentzündungen verloren und dort also eine verkürzte Zahnreihe. Nun wurde auch der 5er Wurzelbehandelt und, weil er keine Ruhe gab, eine WSR gemacht. Jetzt, zwei Monate später kehren die Schmerzen allmählig zurück, sodass ich ich befürchte, diesen Zahn ebenfalls zu verlieren.

An das Essen mit verkürzter Zahnreihe habe ich mich gewöhnt, aber nun wird es auch ästhetisch ein Problem, man würde die Lücke beim Lachen komplett sehen können.

Meine Kieferchirurgin wollte die WSR damals durchführen und den Zahn nicht ziehen, weil ich sehr wenig Kieferknochen dort habe und nicht ohne weiteres ein Implantat gesetzt werden kann. Es klang, als wäre das nahezu unmöglich. Dennoch lese ich hier viel über Möglichkeiten des Knochenaufbaus.

Meine Fragen: Gibt es eine Möglichkeit, eine Protese einzusetzen und wie sähe das aus? Und ist es denn tatsächlich so schwierig, bei mir ein Implantat zu setzen?

Über Antworten wäre ich sehr dankbar.

MfG, Allie

Guten Tag,
ein herausnehmbarer Zahnersatz für eine sogenannte einseitige Freiendsituation ist natürlich möglich, aber sicherlich sehr unkomfortabel.
Persönlich halte ich die Strategie, über einen Knochenaufbau Implantate zu ermöglichen hier für erstrebenswerter.
mfg
Wolff

Hallo,

ich sehe das genauso. Natürlich kann man die fehlenden Zähne im Oberkiefer auch mit einer Prothese ersetzen, dennoch ist eine Versorgung mit Implantaten die komfortablere und biomechanisch bessere Variante.

In der Regel ist ein Knochenaufbau, gerade auch im Oberkieferseitenzahnbereich für den erfahrenen Implantologen relativ einfach möglich. Hier kann z.B. mit einen sogenannten externen Sinuslift (also Anhebung des Kieferhöhlenbodens) ausreichend Knochensubtanz gebildet werden. Auch eine Verbreiterung des Kieferknochens ist mit zahlreichen Techniken möglich.

Natürlich ist das etwas Mehraufwand, der aber am Ende ein deutlich besseres Ergebnis als mit einer herausnehmbaren Prothese ermöglicht.

Viele Grüße,

Dr. Gero Wittstock