Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Implantieren - danach Prüfung?

RightAsRain
Mitglied seit 11. 06. 2010
3 Beiträge

Hallo,

ich habe mich schon quer durch das Forum gelesen und hoffe, Ihr habt nen Tipp für mich...

Mein Termin fürs Implantieren (1 Zahn, OK, der letzte normale Zahn vorm Backenzahn (ich weiß die Bezeichnung ned), voraussichtlich ist kein Knochenaufbau nötig) ist bereits ausgemacht - dieser fällt in meinen Prüfungszeitraum (kann so noch durch Härtefallregelung höheren Zuzahlungssatz für eine Krone bekommen). Daher der Zeitdruck.

Nun meine Fragen:

- Ist es realistisch, dass ich im Anschluss an die Implantier-Sitzung nach sagen wir mal 2 Tagen Ausruhen wieder Vollzeit lernen und denken kann?

- Sehe ich optisch nach gut 2 Wochen wieder "normal" aus und kann in eine mündliche Prüfung gehen? Merke ich das beim Sprechen?

- Kann ich ca. 4 Wochen nach dem Implantier-Termin schon für 2 Wochen in den Urlaub fliegen (Entspannungsurlaub, aber Ausland)?

- Ab wann kann ich wieder Ausdauersport machen?

Ist das utopisch? Wie sind Eure Erfahrungen?

Ich hatte vor, dieses in meinem nächsten Besprechungstermin eh mit meinem ZA zu Besprechen, aber jetzt ist Wochenende und es ist noch paar Tage hin. Subjektive Patientenerfahrungen helfen mir in dem Falle vielleicht auch weiter.

Ich freue mich über jeden Hinweis von Euch!

Liebe Grüße!



Krönchen
Mitglied seit 27. 01. 2009
340 Beiträge

Hallo,

wenn keine Komplikationen auftreten, könnte Dein Zeitplan schon sehr realistisch sein. Ich habe im OK erst einen Knochenaufbau erhalten und 7 Monate danach 2 Implantate (Backenzähne). Ich hatte insgesamt keine großen Probleme, wobei bei der Implantation noch eine Schleimhaustransplantation erfolgen musste. Hierdurch spürte ich den Eingriff vielleicht 1 Tag länger. War aber nur 2 Tage krankgeschrieben und konnte dann wieder normal arbeiten. Somit denke ich, dass Du insgesamt zeitmäßig klarkommen kannst. Nur, was Deinen Ausdauersport angeht, kann ich Dir nicht viel zu sagen. Bin keine Sportlerin.
Urlaub dürfte auch keine Schwierigkeit darstellen. Ich hatte meine erste OP im März 2009 und bin Ende Mai 2009 in Urlaub gefahren, wenn auch nur nach Österreich.

Vielleicht hilft Dir das ja schon weiter.

LG
Krönchen



RightAsRain
Mitglied seit 11. 06. 2010
3 Beiträge

Oh ja, das hilft auf jeden Fall. Vielen Dank für die Infos!

Wie war das mit dem Essen? Wie entwickelte sich das so? Hast Du echt KEINE Milchprodukte verzehrt (ich bin Vegetarierin, ich esse sehr viele Milchprodukte da elementare Proteinquelle).

Bei mir ist vorab eine Zahnfleischbehandlung geplant, bei der u.a. Knochendefekte aufgefüllt werden (Knochenimplantation ist nur fakultativ erforderlich) - hattest Du sowas auch? Und bei mir steht im Kostenvoranschlag etwas von "erhöhter Schwierigkeitsgrad" (bei mehreren Behandlungsschritten) - wirds komplizierter? Wie war das bei Dir?

Ja, es ist mein erstes Mal



Krönchen
Mitglied seit 27. 01. 2009
340 Beiträge

Mit dem Essen ist es etwas schwierig. Milchprodukte habe ich wirklich vermieden. Ich durfte dann aber zumindest Joghurt essen. Durch die Säure war die Verschleimung nicht so stark. Ansonsten sollte man Milchprodukte möglichst vermeiden, zumindest bis die Fäden gezogen sind. Danach kannst Du ganz normal essen. Allerdings wirst Du schon sehr schnell merken, was Du essen kannst und was eben noch nicht. Es geht aber doch recht schnell, dass man relativ normal essen kann.

Bei mir wurde -wie gesagt- im OK ein Knochenaufbau (Sinuslift) gemacht. Da ich gleichzeitig im UK ein Implantat bekam und somit im UK eine offene Wunde war, konnte der benötigte Eigenknochen dort entnommen werden. Wobei aber noch Fremdmaterial mit eingesetzt wurde. Eine vorherige Zahnfleischbehandlung war bei mir nicht erforderlich. Ich hatte keine Anzeichen von Paradonditis o. ä..

Was allerdings "erhöhter Schwierigkeitsgrad" bedeutet, kann ich Dir leider nicht erklären. Ich muss ehrlich sein, dass ich mir meine Kostenvoranschläge nie so genau angeschaut habe. Mir hat mein Implantologe die Kosten sehr gut erklärt, so dass ich ihm in Bezug auf die KVA total vertraut habe. Er hat mich aber auch mit den Rechnungen nicht übers Ohr gehauen. Die 2. Implantation war mit knapp 2.500 Euro veranschlagt und im Endeffekt habe ich nur 1.440 Euro bezahlt.

Du sollst aber wissen, dass ich mit meiner Behandlung auch das erste Mal eine Zahnimplantation bekommen habe. Aber ich glaube, in meinem Fall wurde schon das schwierigste gemacht. Also mein Implantologe meinte, es wäre bei mir schon recht kompliziert gewesen. Normalerweise hätte er den Knochenaufbau im OK und das Setzen der Implatate im OK und das 1 Implantat im UK in einer OP gemacht. Aber während der OP wurde eine Zyste im OK gefunden (u. entfernt) und mein eigner Knochen war so dünn, dass das Implantat trotz Knochenaufbaumaterial nicht gehalten hätte. Somit durfte ich halt 7 Monate später erneut zur OP.

Ich bin jetzt seit letzter Woche Mittwoch komplett fertig. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich alle Zähne im OK überkront bekommen habe. Ich hatte alle Zähne mit großen Füllungen und mit der Komplettüberkronung konnten diese aber alle noch erhalten bleiben.

Ich möchte Dir nur schon im Vorfeld sagen, die ganze Behandlung hört sich schlimmer an, als es im Endeffekt tatsächlich ist. Ich hatte auch totale Horrorvorstellungen, aber eigentlich ist es harmlos. Ich finde, eine OP am Weisheitszahn ist schlimmer.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und alles Gute. Wann hast Du Termin?

LG
Krönchen



Iris
Mitglied seit 24. 05. 2009
104 Beiträge

guten morgen,
zu deinem zeitplan würde ich sagen,es haut so hin(wenn es keine probleme gibt).
ich selbst habe 10 implis plus sinuslift nur im ok und habe mit dem sport (kraftsport,ein wenig ausdauer)gewartet,bis die fäden gezogen waren.
meine ärztin hatte nichts gegen milchprodukte.sie sagte es wären immer keime im mund und eine gesunde schleimhaut käme mit milchprodukten gut zurecht.ergo habe ich von anfang an nicht darauf verzichtet und ich hatte keine schwierigkeiten.
gruß iris



RightAsRain
Mitglied seit 11. 06. 2010
3 Beiträge

Vielen Dank für Eure Antworten...!!! Es hilft echt total, diese Vorgehensweisen mal von Patientenseite her zu hören. Mein Zahnarzt tut immer so, als sei es die kleinste Angelegenheit der Welt (schließlich setzt er hauptsächlich Implantate den lieben langen Tag lang...)

Krönchen, ich habe gerade nochmal im Kostenvoranschlag nachgesehen: Meine Zahnfleischvorbehandlung hat den Hintergrund (ich umschreibe es mal so...), dass meine vorherige Zahnärztin beim Zahnziehen extrem geschlampt hat. Es wurde viel Knochen entfernt und zudem die falschen Hautschichten aneinandergenäht. Um sicheren Halt des Implantats zu gewährleisten, wird dies wieder korrigiert, die Nachbarzähne werden zudem poliert, Zahnstein entfernt, parodontale Knochendefekte gefüllt (hab die Zahnlücke auch schon seit 10 Jahren und wegen Sanierung einfach nicht mehr die Kraft fürs Implantat). Den Termin habe ich kommende Woche - der Implantiertermin wird Mitte September sein. Mit dem Vorbehandlungs- Termin und Krone (ohne Zuschuss der KK gerechnet) komme ich auf gut 2700 Euro. Als fakultative Leistungen wurden 850 Euro angegeben - also dementsprechend könnts eben auch mal eben 3500 Euro werden. Ist ja ne andere Nummer preislich als Dein Implantat. Werd gleich mal gucken, ob das noch so im Rahmen liegt. Eigentlich habe ich alle Begriffe des KV-Anschlags gegoogelt *schäm*.

Bin auch noch ernsthaft am Überlegen, ob ich versuche, den Implantier-Termin auf nach den Urlaub zu schieben. Mein Studium wird dann enden und nur wegen des Härtefallzuschusses (wobei ja nicht mal sicher ist, ob das im Zeitrahmen bleibt mit der Behandlung) diesen extra Stress und unter den Bedingungen lernen + Prüfung ablegen?! Weiss nicht. Entweder habe ich paar Wochen später einen Job, dann ist es egal ob das Implantat paar Euro teurer wird, oder ich beziehe Hartz 4 und da gibts ja auch die Härtefallregelung. Bespreche ich dann vor dem Termin nächste Woche.

Alles gar nicht einfach...

Wie sieht denn Dein "Endergebnis" aus? Bist Du zufrieden? Wie ist das Kaugefühl?

Bei mir gehts danach auch noch weiter. Ich habe eine Seite vor 2 Jahren komplett sanierenlassen (2 Brücken), jetzt folgt die andere Seite. Es wird das Implantat gemacht und noch 2-3 Füllungen hochgenommen (nach der Implantatsache). Ich war immer beim Zahnarzt (mind. 2 Mal im Jahr, meist 1 Mal im Monat), und als ich umzog, einen neuen Zahnarzt hatte, schlug der die Hände überm Kopf zusammen. Er hat vieles gerettet, provisorisch gefüllt und ich hatte wöchentliche Termine. Danach habe ich pausiert, die Brücken machen lassen und naja, jetzt gehts an den Rest. Seit kurzem betrete ich ohne Angstschweiss die Praxen. Eine neue Erfahrung, dass Betäubungen wirken, Schmerzen einen Grund haben und Zähne eben nicht einfach so absterben... und ich auch nicht so weiche Zahnsubstanz habe, dass innerhalb von paar Wochen ein halber Zahn kariös ist.

Zähne... schlimmes Thema.

Du bist sicherlich schon "älter", oder?



Krönchen
Mitglied seit 27. 01. 2009
340 Beiträge

Hallo,

Du scheinst aber auch schon eine Leidensgeschichte mit Deinen Zähnen hinter Dir zu haben. Gut, dass Du jetzt einen ZA gefunden hast, bei dem Du Dich wohl fühlst. Ich habe einen sehr guten ZA und hatte einen sehr tollen Implantologen.

Mein Endergebnis kannst Du Dir unter dem Thread "!!!!FERTIG!!!!" anschauen. Dort habe ich ein Bild eingestellt. Ich bin insgesamt sehr zufrieden, wobei ich natürlich sagen muss, dass ich mich an das Kaugefühl auch est gewöhnen muss. Der Biss muss auch noch etwas korrigiert werden. Das lasse ich aber erst nach meinem Urlaub machen. Ich kann kauen und habe keine weiteren Beschwerden.

Ob ich älter bin? Ja ich werde Ende des Jahres 50.

Wünsche Dir viel Erfolg bei Deinen Prüfungen und hoffe, dass Du irgendwann wirklich Ruhe hast, mit Deinen Zähnen.

LG
Krönchen



  • 1