Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Implantat Eckzahn OK Stabilität

GirlfromNRW
Mitglied seit 19. 05. 2010
1 Beiträge

Hallo!

In meinem Oberkiefer musste der linke Eckzahn entfernt werden und nun möchte ich ein Implantat setzen lassen. Der erste Kieferchirurg, bei dem ich war, meinte, dass zu wenig Knochen da wäre und zunächst ein Knochenaufbau stattfinden müsste. Der Gesamtkostenvoranschlag ohne Krone liegt bei 2600€. Nun war ich heute bei einem weiteren Arzt und habe mich dort beraten lassen. Die Zahnärztin sagte mir, dass sie der Meinung ist, das genügend Knochen da ist und es mittlerweile sehr schmale Implantate gibt. Ihr Kostenvoranschlag liegt bei etwa 1000 €, also deutlich weniger.
Nun habe ich aber Bedenken, dass das Implantat nicht lange halten könnte, wenn ein dünneres eingesetzt wird. Leider finde ich keine Informationen darüber, wie stark ein Eckzahn im Oberkiefer im Alltag belastet wird und ob nicht doch ein Knochenaufbau sinnvoller wäre. Da man den Eckzahn beim Lachen sieht habe ich weiterhin die Befürchtung, dass man das Implantat ohne Knochenaufbau durch das Zahnfleisch durchscheinen sieht.
Ich wäre sehr dankbar, wenn ich hier einen fachkundigen Ratschlag bekommen könnte, da ich im Moment wirklich nicht weiter weiß.

Vielen Dank, GirlfromNRW



Klaus
Mitglied seit 21. 01. 2010
62 Beiträge

Hallo Girlfrom,
diese Frage kann nur ein erfahrener Kieferchirurg benantworten. Es gibt spezielle Röntgenverfahren, z.B DVT wo dreidimisonale Aufnahmen gemacht werden können um den Knochen in deinem Bereich zu beurteilen. Wenn das ein Implantologe nicht hat.....Finger weg. Wenn im Frontzahnbereich etwas schief geht, hast du ein nachhaltiges Problem.



Dr. Jörg Wollschläger
Mitglied seit 27. 04. 2003
179 Beiträge

Hallo GirlfromNRW,

der Eckzahn ist ein stark belasteter Zahn, der Oberkieferknochen oft eher weich. Das spricht grundsätzlich gegen ein durchmesserreduziertes Implantat. Als Hausnummer würde ich nicht unter 4mm Durchmesser gehen, kommen noch außen und auf der Gaumenseite jeweils 1mm Knochen hinzu, also Knochenbreite minimal 6mm. Es gibt auch "Tricks", den Knochen beim Einbringen des Implantates zu dehnen und dadurch etwas Breite zu gewinnen. Wichtiger für die Entscheidung ist aber, ob das Implantat an der richtigen Stelle platziert werden kann! Ein falsch positioniertes Implantat kann problemlos und fest einheilen und trotzdem nicht oder nur mit ästhetischen Einbußen zu versorgen sein!
Also Modelle herstellen, vom Techniker einen Zahn einsetzen lassen, Bohrschablone herstellen und dann entscheiden. Natürlich kann das ein implantologisch erfahrener Zahnarzt gut leisten. Ein DVT kann sinnvoll sein, ist aber längst nicht immer notwendig. Im Hinblick auf eine gewisse Strahlenhygiene sollte man es nur anfertigen, wenn sich daraus therapeutische Konsequenzen ergeben.
Und dass man implantologisch tätige Kollegen ohne DVT meiden sollte ist natürlich Unsinn.

Viele Grüße

Dr.J.Wollschläger



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