Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Großes Problem: Knochen geplatz nach Implantatsetzung, was tun?

Meister
Mitglied seit 30. 03. 2015
3 Beiträge

Hallo,

ich habe ein sehr sehr sehr sehr sehr großes Problem.
Vor etwa 5 Jahren wurden bei mir 4 Implantate für 5 Fehlende Zähne gesetzt.
2 davon machen keine Probleme, die anderen beiden eben schon.

Zur Problembeschreibung: Die zwei Implantate, leihenhaft ausgedrückt im Oberkiefer, links neben den Schneidezähnen (O. 13,12 wenn ich das richtig verstanden habe :D?), scheinen falsch gesetzt worden zu sein. Der mindestabstand wurde nicht eingehalten -> Folge ist, dass der Knochen auf der außenseite weggesplittert ist und zwar ein sehr großes Stück. Dieses ist in den ersten Monaten nach Implantatsetzung nach und nach herrausgewachsen und hat ein riesigen Krater und auf einer Seite freiliegende Implantate zurückgelassen sowie einen offenen Kanal dort hin. Damit meine ich einen "Schacht" der vom Zahnfleisch fast bis zum tiefsten Ende des Implantats reicht wodurch bei jeder Mahlzeit Nahrung und ggf sogar Luft dringt.
Es ist mir praktisch leider nicht möglich diesen "Schacht" mehrmals täglich zu reinigen, ich habe mit der Zeit einige eigene Methoden erfunden: Mit einer Spritze (abgestumpft) in den Schacht gehen und ihn ausspülen etc. da eine Bürste den Dreck nur tiefer rein schieben würde).

Fakt ist aber, dass nun seit 5 Jahren alles dort in der Gegend gammelt! Ich kann und konnte es nicht sauber genug halten. Der Verursacher wusste keinen Rat, der Experte zu dem ich verwiesen wurde sagte nur eins: Implantate sofort wieder raus.
Ich in meinem jugendlichen Wahn, endlich ohne Lücke und mit Zähnen durch die Welt zu laufen hielt dies aber natürlich für absurd. So vegetier ich tag für tag dahin und alles verschlimmert sich.

Ein weiterer Kieferschirug, mit dem ich neulich sprach bestätigte mir, dass dies die einzige möglichkeit wäre eine verschlimmerung aufzuhalten, gleichermaßen erlich sagte er mir aber auch, dass er es für unwarscheinlich hält den Knochen jemals Implantatfähig nachzüchten zu können.

Ich bin finanziell schlecht gestellt, habe kein Vitamin B und weiss nicht an wen ich mich wenden soll.

Ich suche wirkliche Experten die "mich retten können". Ohne viele Kliniken anfahren zu müssen sowie einen Rat hier, wenn möglich von Experten über überhaupt bestehende Möglichkeiten. Ich weiß, dass fernanalysen schwer sind, ich versuche aber wenn noch Fragen sind alles bestmöglich zu beschreiben.

Mein Standort ist im Heidekreis in Niedersachsen, für eine heilende OP würde ich bis ans ende Deutschlands fahren, aber nicht für eine Besprechnung, mögliche Termine und sonst etwas.

Ich war heute bei einem DVT 3D Scan und die Kieferhöhle scheint (ggf. durch die Entzündung der beiden Implantate) auch schon entzündet zu sein.

Ich kann und will also nicht länger warten - bitte helft mir!

MFG Justus



gwittstock
Mitglied seit 30. 06. 2014
106 Beiträge

Hallo,

entscheidend für einen langfristigen Implantaterfolg ist ein vollständige knöcherne Bedeckung der Implantatoberfläche und damit knöcherne Einheilung. Wenn wie in Ihrem Fall im Rahmen der Implantation das Implantat nicht ausreichend mit Knochen bedeckt war, oder nur mit einer dünnen Lamelle (die dann auch noch frakturier), sind hier natürlich Probleme vorprogrammiert.

Durch den Knochenverlust freiliegende Implantatoberfläche ist schwierig zu therapieren. Ein Wiederanwachsen von Knochen in diesem Bereich ist nicht möglich. Damit haben die Kollegen mit Ihrer Aussage prinzipiell recht, dass ein solches Implantat letztlich nur explantiert (also entfernt) werden kann. Inwieweit im Anschluss dann ein neues Implantat, mit zusätzlichem Knochenaufbau, gesetzt werden kann, kann nur nach eingehender Untersuchung geplant werden.

Eventuell muss dadurch ja aber nicht die gesamte prothetische Versorgung erneuert werden, sondern lediglich die Kronen auf den Implantaten. Anders wird es jedoch nicht möglich sein, die bis zur Implantatspitze freiliegende Oberfläche zu behandeln.

Viele Grüße,

Dr. Gero Wittstock

http://www.dr-wittstock.de



Meister
Mitglied seit 30. 03. 2015
3 Beiträge

Irgendeine Anlaufstelle für mich? Am besten in Nord/West-D.



Meister
Mitglied seit 30. 03. 2015
3 Beiträge

Kann mir keiner helfen?

Ich weiss nichtmal nach welcher Klink-Art ich suchen muss.. Kieferorthopädie? Schirugie? Prothetik?



Sehr geehrter Herr Meister,

es tut mir sehr leid, dass es bei Ihrer Behandlung mit Implantaten so große Probleme gab.
Mein Name ist Hannes Vogel und ich arbeite als Reporter für n-tv.de, Der Spiegel, Welt am Sonntag und andere überregionale Medien.

Zurzeit führe ich eine umfangreiche Recherche zum Thema Transparenz und Kosten in der Zahnmedizin durch. Dabei habe ich leider bereits festgestellt, dass fehlgegangene Behandlungen wie bei Ihnen leider immer öfter vorkommen. Ich würde daher sehr gerne mehr darüber erfahren, wie Sie behandelt worden sind und wozu Ihr Zahnarzt Ihnen vorher geraten hat. Womöglich könnte es bei einer Veröffentlichung Ihrer Erfahrungen auch gelingen, einen anderen Zahnarzt zu finden, der Ihnen helfen kann. Soweit ich Sie dabei unterstützen kann, werde ich das gerne tun.

Wenn Sie mögen, können Sie sich jederzeit gerne bei mir melden unter 0151-40771222 oder hannesvogel@gmail.com.

Vielen herzlichen Dank für all Ihre Mühe.

Mit freundlichen Grüßen

Hannes Vogel



Agnes
Mitglied seit 25. 10. 2008
511 Beiträge

Sie müssen nicht unbedingt in eine Klinik. Für eine Explantation brauchen Sie entweder einen Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgen (MKG) oder einen Oralchirurgen (Fachzahnarzt für Oralchirurgie). Um den Knochendefekt zu schließen wird auf jeden Fall eine erhebliche Knochentransplantation, eventuell eine Kieferrekonstruktion notwendig sein. Das kann eine "normale" Zahnpraxis nicht leisten. Ein Kieferorthopäde operiert nicht.

Danach muss das Ganze ausheilen. Das dauert je nach Schwere des Eingriffs.

In Ihrem Fall sehe ich eigentlich gute Chancen, dass die KK für die Kosten der Explantation und Kieferrekonstruktion aufkommt. Sie müssen ihr den Fall und die gesundheitlichen Risiken, die mit der jetzigen Situation einhergehen, gut darlegen; vor allem, dass die Explantation unumgänglich ist. Eine Knochentransplantation für eine Implantatsetzung wird i. d. R. nicht von der KK übernommen. Das hier ist jedoch eine völlig andere Situation: das "Loch" muss geschlossen werden!

Wenn Sie "bis ans Ende der Welt fahren würden für eine OP", könnten Sie im Forum fündig werden. Es gibt hier einen Oralchirurgen. Allerdings für Kontrollen kurz nach dem Eingriff müssten sie bestimmt wieder anreisen. Ob spätere Kontrollen an einem anderen Ort stattfinden können, müssten Sie mit dem Operateur abklären. Ich könnte Ihnen auch eine Adresse nennen, ich habe die Explantation (OK, 11) bei einem MKG-Chirurgen machen lassen - und überstanden.

Alles Gute!



Drone
Mitglied seit 07. 04. 2015
5 Beiträge

Hallo,

Ich würde dir die Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Nordwestdeutsche Kieferklinik) mit dem Leiter Dr. med. dent. Max Heiland empfehlen.



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