Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

Fragen zur Explantation

Agi_ka
Mitglied seit 18. 10. 2015
1 Beiträge

Hallo,

ich habe in 2006 ein Camlog Titan Implantat in den Unterkiefer gesetzt bekommen.
Das Implantat ist gut eingeheilt, bis auf eine Kleinigkeit (nach ca. einem Jahr wurde die Krone mal locker, da wurde eine neue Schraube in die Krone gesetzt) war alles in Ordnung.
In 2013 habe ich im Hals und hinter den Ohren plötzlich ganz viele geschwollene Lymphknoten bekommen. Einer der Knoten - der Größte von allen - lag und liegt noch immer genau unterm Implantat.
Ich war damals bei vielen Ärzten, auch beim Zahnarzt der auf dem Röntgenbild aber nichts feststellen konnte. Der HNO-Arzt hat dann vorgeschlagen, dass wir einen Knoten operativ entfernen und zur Biopsie schicken. Dies ist auch passiert, mir wurde hinterm Ohr ein Knoten entfernt. In dem Befund stand:
"Man sieht einen im prinzip strukturell intakten Lymphknoten, der allerdings auffällig ist durch eine
massive verbreiterung und Sklerosierung der Trabekel und des Kapselgewebes. ln der Pulpa
erkennt man zahlreiche, teils recht große sekundärfollikel, die regelrecht aufgebaut sind. Außerdem aber erkennt man einen meist knotig expandierten Parakortex, der neben kleinen Lymphozyten reichlich interdigitierende Retikulumzellen enthält. Kein mikroskopischer Nachweis PAS-positiver Mikroorganismen. Stark sklerosierter Lymphknoten mit Funktionssteigerung von B-Zone und T-zone. Kein Anhalt für Malignität. Kein Anhalt für eine spezifische Entzündung."
Man hat also festgestellt, dass etwas "im Gange ist", wusste aber nicht was genau... Die Lymphknoten sind geblieben.
Was mich in den letzten Jahren extrem belastet hat ist die Tatsache, dass ich ständig extrem viele Haare verliere und inzwischen so wenig Haare aufm Kopf habe, dass es nicht mehr zu verdecken ist.
Ich habe schon alles Mögliche untersuchen lassen, kein Arzt findet was.
So, und jetzt bin ich hier und habe den starken Verdacht, dass das Problem was mit meinem Implantat zu tun hat. Ich habe in den letzten Jahren auch ein sehr schlechtes Hautbild bekommen und habe extreme Konzentrationsschwierigkeiten.
Ich habe mir vorgenommen einen LTT-Test machen zu lassen um so festzustellen ob ich unter Titanunverträglichkeit leide.
Ich habe viele Fragen im Kopf und wäre sehr dankbar wenn welche hier beantwortet werden könnten...

1. wie viel kostet ungefähr die Explantation?

2. beteiligt sich meine Zahnzusatzversicherung an den Kosten der Explantation genauso wie bei der Implantation? Muss ich irgendwie beweisen, dass die Explantation notwendig ist?

3. wenn ich nicht "gleich", also nach ein paar Monaten, ein neues Implantat einsetzen lassen will, ist das ein Problem in der Hinsicht, dass sich die benachbarten Zähne dann verschieben?

4. in der Krone sitzt ja eine Schraube. Kann man eigentlich auch auf das Material dieser Schraube allergisch sein?

5. ist es sehr schwer einen Arzt zu finden der bereit ist die Explantation durchzuführen, auch wenn die Unverträglichkeit nicht nachgewiesen werden kann?

6. gibt es noch andere empfehlenswerte Seiten zu diesem Thema?



Agnes
Mitglied seit 25. 10. 2008
515 Beiträge

hallo Agi_ka,

ich beantworte mal das, was ich beantworten kann. Zur Beurteilung des Lymphknotenbefunds kann ich nichts beitragen:

Zu den Fragen:

1. Die Explantation eines Implantats behandelt die Krankenkasse genau so wie die Extraktion eines Zahnes. Die Kosten werden vollumfänglich von der Krankenkasse übernommen - egal ob gesetzlich oder privat. (ich hatte keine Probleme wegen der Übernahme der Kosten. Lediglich bei der Sedierung (Narkose), gab es im Voraus eine Ablehnung der Kostenübernahme, doch im Nachhinein wurden sie übernommen (wegen der OP-Dauer).
2. Der Arzt, der die Explantation durchführt, sollte schon angeben, dass die knotigen Lymphknoten als Verursacher in Verdacht stehen. Das dürfte aber kein Problem sein.
3. So schnell geht das eigentlich nicht. Es gibt noch andere Möglichkeiten des Zahnersatzes als ein Implantat, wenn man von einer Titanunverträglichkeit ausgeht. Googlen mit den Begriffen "unzerbrechlicher Zahnersatz" + "Nylon".
4. Wenn das Implantat aus Titan ist, ist die Schraube, die im Implantat eingedreht wird (Abutment), auch aus Titan. Unterschiedliche Materialien werden aufgrund der unterschiedlichen Materialhärte nach meinem Wissen nicht mit einander kombiniert. Höchstens der Kopf des Abutments kann aus einem anderen Material (Keramik) sein.
5. Nein. Es gehört zum Behandlungsspektrum eines jeden Oralchirurgen und MKG-Chirurgen. Die Risiken bei einer Explantation sind groß. so dürfen z. B. die Taschen der Nachbarzähne bei der Explantation weder berührt noch beschädigt werden, da dies zum Verlust der betreffenden Zähne führen würde. Ein weiteres Risiko ist eine Nervenschädigung, die nicht zu unterschätzen ist (Taubheit, Gefühlsstörungen, Schmerzen). Und dann gibt es noch eine Reihe von "üblichen" Komplikationen, wie Entzündung, usw.. Die Explantation sollte deshalb unbedingt bei einem Chirurgen erfolgen; mein Zahnarzt, obwohl implantologisch tätig, hat mir klipp und klar gesagt, dass er aufgrund seiner Ausbildung und Praxisausstattung einen solchen Eingriff nicht durchführen darf. Viele Zahnärzte machen es trotzdem. Die Explantation sollte gut geplant sein.
6. kann ich nicht beantworten.

ich hoffe, ich konnte helfen. alles Gute!

agnes



nickles69
Mitglied seit 31. 12. 2015
5 Beiträge

Hallo,

ich teile die Bedenken für Titanimplantate. Leider habe ich auch zwei davon.

Wer kann mir Chirurgen/Zahnärzte mitteilen die diese Implantate wieder entfernen.

Vielen Dank
Jürgen



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