Diskussions-Forum Zahnimplantate und Zahnersatz

3. Wurzelspitzenresektion

HMD
HMD

Vor 2 Jahren wurde bei mir am 6er (mit Teilkrone) eine Wurzespitzenresektion vorgenommen. Leider wurde die nicht gut ausgeführt. Es befanden sich noch Materialrückstände in einem Wurzelkanal, der sich wenige Monate nach der WSR entzündete. Ich wechselte den ZA und es wurde eine 2. WSR gemacht. Die Wurzel ist nun erneut entzündet. Mein ZA (=Oralchirug) rät zu einer 3. WSR. Kann man auf diese Weise überhaupt den Zahn noch retten?



Karl-Josef Mathes
Karl-Josef Mathes

Hallo,

ich persönlich neige heute dazu, mit WSR bei mehrwurzligen Zähnen extrem zurückhaltend zu sein. Wenn das schief geht, ist oft ein größerer Knochendefekt zu beklagen, der eine Implantation nach Verlust des Zahnes entweder erschwert, oder gar unmöglich macht. Eine 3. WSR am selben Zahn halte ich für ausgesprochen mutig und würde ich bei mir eher nicht machen lassen. Aber es gibt auch andere Meinungen.

Gruß

K.-J. Mathes



Bernd
Bernd

Hallo,
Wie lange hält ein Zahn nach einner WSR ?
Diese Frage bekommt man nie beantwortet !
Nach langen recherchen bin Ich auf einen Durchschnitt von ca. 4 Jahren gekommen!
Das ist meiner Meinung nach, für die schwere de Eingriffs und die relativ lange Abheilphase viel zu kurz, am besten noch eine Krone drauf und damit Geld in die Mülltonne geworfen.
Zudem kommt noch ein Risiko das realistisch bei etwa 50% liegt, das die Resektion nicht erfolgreich ist!
In meinen Augen eine WSR durchaus möglich aber Ich würde diese nur an mir durchführen lassen, wenn mir die Finanziellen Mittel für eine Implantatversorgung fehlen würden.
Der Zahn der resiziert werden soll ist sowiso schon lange verloren, also raus mit dem toten Ding!

Mfg

Bernd



Karin Seeger
Karin Seeger

Bei mir wurde am gleichen Zahn zweimal eine WSR durchgeführt und ein drittes mal habe ich mich geweigert!!! Das würde ich persönlich auch keinem raten!!! Mittlerweile ist mein Zahn gezogen und jetzt muss ich mir Gedanken machen, wie die Lücke versorgt wird, ob mit Brücke oder Implantat....



Holsteiner
Mitglied seit 31. 10. 2008
42 Beiträge

Habe Riesenunterschiede kennengelernt bzgl. WSR. Einmal Kieferchirurgie in einer Praxis und einmal im Klinikum Nord in HH. Zwischen beiden lagen vom Aufwand her Welten: der Prof weigerte sich strikt so vorzugehen wie von meinem ZA vorgeschlagen. Da dieses nicht lange halten würde. Mein ZA musste nach Anweisung der Klinik die Krone präparieren, dann wurde erst eine aufwändige WSR durchgeführt. Der Kiefer wurde grossflächig beidseitig freigelegt und von jeder Seite geöffnet und Acrystifte eingeführt. Anschliessend sauber vernäht. Die Tortur würde ich nie wieder machen, aber es hat sich gelohnt. Der wichtige 6er ist nach Jahren noch wie neu. Der WSR-Zahn in der Kieferpraxis ist schon Jahre im Orkus.



Evi
Evi

Hallo Bernd,

ich hoffe Sie lesen meine Antwort noch. Bei mir wurde im Alter von 15 und 16 Jahren an den Frontzähnen (UK) am Zahn 31 und 32 jeweils eine WSR durchgeführt. Diese Zähne habe ich a. G. einer Entzündung im Jahr 2005 ziehen lassen müssen. Ich bin im Jahr 2005 40 Jahre alt gewesen. Die Zähne waren zwar fast 25 Jahre "tod", haben aber ihre vollen Dienste geleistet. Der einzigste "unangenehme" Nebenefekt war, das diese mit der Zeit etwas dunkler wurden als die Restlichen. Jetzt habe ich dort 2 Implantate mit Einzelkronen. Hätte ich die Wahl, dann wären mir meine "Toten" nach wie vor lieber.

Gruß
Evi



desperat
desperat

Bei mir wurde ein wurzelbehandelter Zahn trotz neuem Entzündungsherd (durch Röntgenbild belegt!) mit einer teuren Krone versorgt. Der Gutachter der Kasse meint, das war so in Ordnung, denn mit einer WSR können mir die Beschwerden SICHER genommen werden.
Eine Revision der Wurzelbehandlung würde ja die schöne neue Krone beschädigen und funktionsuntüchtig machen, die hat 850 Euro gekostet und muss lange halten.



Kathy
Kathy

Man sollte aber auch bedenken, dass Wurzelfüllmaterialen sehr giftig sind und nicht immer vertragen werde.
In der Regel enthalten sie Arsen und Formaldehyd.
Liegen chronische Erkrankungen vor oder Autoimmunerkrankungen wird das Immunsystem oft mit solch zusätzlichen Giften nicht mehr fertig.
Zu einem großen Prozentsatz werden Wurzelkanäle auch nicht vollständig und korrekt gefüllt.
Es entstehen giftige Stoffwechselprodukte, wie Merkaptan und Thioäther.
Der Kieferknochen wird geschädigt, dass ein Implantat auch unmöglich wird.

Gruß
Kathy



Joachim Wagner
Joachim Wagner

Hallo Kathy,

Glauben versetzt Berge, in Ihrem Falle fallen dem Glauben alle toten Zähne zum Opfer.

Ich spinne mal Ihre Thesen weiter:

- alle toten Zähne ziehen, egal wie sie aussehen, egal wo sie sich befinden
- Kiefer ausfräsen, es könnte ja ein giftiges Stoffwechselprodukt irgendwo liegengeblieben sein.
- Implantate rein
Wenn das nicht geht, weil kein Geld oder kein Mut oder kein Knochen da ist: dann den Patient einfach durch den Rost fallen lassen, und den nächsten Patient nehmen.

Sie merken, worauf ich hinaus will: Ihre pauschalen Verdächtigungen führen in die Sackgasse und zwar ganz schnell.

Ich schlage vor, dass Sie entweder mit Beweisen für Ihre wilden Theorien kommen, oder mindestens einräumen, dass Sie Ihre Behauptungen nicht beweisen können.

Viele Grüße

Joachim Wagner
Zahnarzt



Kalle
Kalle

Ich habe meine erste Resektion mit 17 Jahren bekommen. Im Laufe der letzten 20 Jahre sind an dem Zahn zwei weitere Resektionen durchgeführt worden. Ein Glück habe ich ihn damals nicht ziehen lassen. Ich denke, man sollte die eigenen Zähne so lange wie möglich versuchen zu behalten und das Ziehen erst als letzte Maßnahme in Betracht ziehen. Im Übrigen habe ich bereits über 10 Resektionen an verschiedenen Zähnen in den letzten 20 Jahren "durchlebt". Somit blieben zahlreiche Zähne erhalten.....