Masterstudiengang „Zahnmedizinische Ästhetik und Funktion“: Start im Herbst – mit modifizierter Struktur


Das Jahr 2014 ist für den Masterstudiengang „Zahnmedizinische Ästhetik und Funktion“ ein besonderes: Während sich die Teilnehmer des allerersten Studiengangs mit dieser thematischen Spezialisierung, gemeinsam entwickelt von der Universität Greifswald und der DGÄZ/Deutsche Gesellschaft für Ästhetische Zahnheilkunde, auf ihren Abschluss und die Präsentation ihrer Masterthese vorbereiten, geht der nunmehr zweite Studiengang parallel an den Start. Schon der erste Studiengang war nach kurzer Zeit ausgebucht, und auch für den zweiten liegen bereits zahlreiche Anmeldungen vor, obwohl Anmeldeschluss erst am 30. Juni 2014 ist.

Für die neuen Master-Studenten geht es los mit dem 30. September – und zwar dort, wo die Wiege der Ästhetischen Zahnheilkunde in Deutschland verortet werden darf: in Westerburg. „Wir starten diesmal am Stammsitz der DGÄZ“, sagt Prof. Dr. mult. Robert Sader, Präsident der wissenschaftlichen Fachgesellschaft, „und zwar mit den Grundpfeilern, auf die unsere Fachgesellschaft ihre lebendige Arbeit stützt: Ästhetik, Funktion – und Ethik.“ Auch der zweite Studiengang stellt, ehe es an klinische und instrumentelle Methoden und Techniken geht, deshalb die Sensibilisierung für Medizinische Ethik in den Fokus. „Wir müssen uns den Bedürfnissen der Patienten nach individuellen ästhetisch gelösten medizinischen Behandlungen stellen – aber auch der gesellschaftlichen Debatte, die Privatleistungen gern verallgemeinernd diskreditiert. Und nicht zuletzt müssen wir Zahnärzte uns selbst kritisch prüfen, wann wir den Weg des Ärztlichen, des Medizinischen verlassen und auf eine Ebene geraten, die für uns selbst, aber auch für den Berufsstand allgemein abschüssig ist.“ Der Masterstudiengang thematisiere diese Aspekte, um den Teilnehmern die Bedeutung dieser Fragen bewusst zu machen und sie damit auch zu stärken für die heute vielfältig geführten Diskussionen, die sich in Zeiten des Patientenrechtegesetzes noch verschärfen.

Können statt Wollen: Der feine Unterschied

Bei aller fachinternen Debatte über verschiedene Level zahnmedizinischer Angebote zwischen GKV-Katalog und Privat-Leistungen dürfe aber auch, so Sader, nicht vergessen werden, dass nicht vorrangig die Kostenträger über die Zukunft einer Zahnarzt-Praxis entscheiden, sondern die Patienten mit ihrem Erwartungshorizont an das eigene Selbstbild. Dabei spielt die ästhetische Lösung einer medizinischen Aufgabe eine wachsende Rolle. „Wir hören leider noch immer, dass schließlich kein Zahnarzt unästhetische Lösungen erbringt. Und wir wären im Sinne der Patienten froh, dies träfe zu. Wenn wir ehrlich sind, sind aber manche Behandlungsergebnisse medizinisch zwar gelungen – für heutige Ansprüche auch an unser eigenes Können aber nicht wirklich präsentabel. Zwischen Wollen und Meinen und Können gibt es Lernstufen, die man meistern kann.“ Die Patienten interessiere durchaus, ob einer kann was er verspricht. „Wer nur will und meint zu können, wird nicht nur selbst Momente großer Unsicherheit erleben, sondern auch die Belastung mit unzufriedenen Patienten durchzustehen haben. Es vermittelt große Souveränität, eine Technik intensiv zu lernen und bio-medizinische Zusammenhänge gut zu verstehen. Damit kann man anspruchsvolle Aufgaben erkennen und auch behandeln. Und sich bei Bedarf im Ästhetik-Master-Club Beratung und Unterstützung einholen.“
Der Master of Science in „Zahnmedizinische Ästhetik und Funktion“ wird, das zeigen auch die Rückmeldungen der Teilnehmer des ersten Studiengangs, als Bereicherung des eigenen Könnens bei vielfältigen therapeutischen Herausforderungen erachtet – und gelte durchaus als etwas Besonderes: „Als ‚M.Sc.’ signalisiert man den Patienten, dass man fundiert gelernt hat, worauf es ihnen ankommt – und den Kollegen im Umfeld, dass man sich in komplexen Situationen zu einem ‚Therapie-Netzwerk’ zusammenschließen kann.“ Nicht zuletzt sei das Zertifikat auch forensisch relevant. Vor allem aber mache der Masterstudiengang in seiner Kombination aus Wissenschaft und Praxis „unglaublich Spaß und schafft ein großartiges Netzwerk miteinander verbundener Kolleginnen und Kollegen über die Studienzeit hinaus. Das ist durchaus so wie früher im Studium: Man hat einiges zusammen erlebt – und bleibt sich eng verbunden.“

Letzte Aktualisierung am Montag, 17. März 2014